Biomarker bei
neurodegenerativen
Erkrankungen

Meine Arbeitsgruppe widmet sich der Untersuchung von neurochemischen Biomarkern vor allem im Blut und Nervenwasser von Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen. Mit der Bestimmung von Biomarkern möchten wir herausfinden, ob die Diagnosestellung frühzeitiger und korrekter erfolgen kann. Zudem sollen Biomarker zur Einschätzung der Prognose dienen. Daher untersuchen wir, ob bestimmte Marker mit der Krankheitsaktivität korrelieren und durch Therapien und klinische Studien beeinflusst werden. Dazu benutzen wir verschiedene Messverfahren. Mit dem hochsensitiven antikörperbasierten Simoa-Analyzer bestimmen wir unter anderem Neurofilamente. Diese sind Bestandteile von Nervenzellen, die bei neuronaler Schädigung freigesetzt werden. Bei der Erforschung neuer Biomarker fokussieren wir uns auf den massenspektrometrischen Nachweis des Protein TDP-43, welches im ZNS von Patienten mit amyotropher Lateralsklerose (ALS) und frontotemporaler Demenz (FTD) akkumuliert und aggregiert. Die Ausbreitung der pathologischen TDP-43-Proteinaggregate korreliert räumlich und zeitlich mit der Neurodegeneration und den assoziierten klinischen Symptomen, weshalb TDP-43 ein interessantes pharmakologisches Target darstellt. Der Nachweis von pathologischem TDP-43 im Nervenwasser könnte frühzeitig die Diagnose sichern und Therapieentwicklungen für TDP-43 beschleunigen.

 

Forschungsprojekte

98% der ALS Patienten und 50% der FTD Patienten haben TDP-43 als pathologische Veränderung im Gehirn. Folgende Projekte sollen zur Identifizierung TDP-43 spezifische Biomarker führen:

1. In Kollaboration mit dem Oxford Motor Neuron Disease Center und der Oxford Brain Bank erfolgt nach Anreicherung von pathologischem TDP-43 aus Gehirngewebe von ALS Patienten die proteomische Analyse TDP-43 spezifischer Proteine.

2. Die biochemische Dissketion der TDP-43 Proteinopathien:

Hier wird das Nervenwasser von Patienten mit ALS, FTD und anderen neurodegenerativen Erkrankungen hinsichtlich TDP-43 spezifischer Veränderungen untersucht.

In Kollaboration mit Prof. Paul Lingor und der Gruppe für Translationale Neurodegeneration.

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